Montag, 14. Juli 2014

10 Tage, die es in sich hatten!

Die letzten 10 Tage.. Man kann sie kaum beschreiben. Ich probiere es trotzdem mal.
Am 03.07.2014 sollte Jonas abends hier in Boston landen, Betonung auf ''sollte''. Daraus wurde dann der 4. Juli, denn Jonas' Anschlussflug in London hatte er leider verpasst und so musste er noch eine Nacht in London in einem Luxushotel verbringen - man hätte es schlechter treffen können.
Der Plan war auch, dass wir den 4. Juli in Boston zelebrieren, wo es die größte Feier in der ganzen USA gibt. Wurde auch leider nichts. Hurricane Arthur machte uns da einen Strich durch die Rechnung. Aber das konnte uns nicht unterkriegen. Katharina, Jonas und ich beschlossen kurzer Hand einfach im Backhouse zu bleiben und einfach den Regen mit Filmen zu überbrücken (das kam Jonas ganz gelegen, der war äußerst müde, auch wenn er es nie direkt zugeben wollte).
Katharina verbrachte auch gern Zeit bei uns: sie war über das Wochenende nämlich alleine und der Strom war wegen des Hurricanes ausgefallen - ab Freitag Abend ging er aber wundersamer Weise wieder, erst hieß es er solle bis Sonntag ausbleiben. Aber sie hat natürlich nicht nur wegen des Stroms gerne Zeit mit uns verbracht :)
Nun kommen wir zum ersten großen Event. Whale watching - zu deutsch: Wale gucken. Das kann man nämlich hier vor der Küste Bostons richtig gut machen. Auf ging es ins 30min. entfernte Gloucester. Nachdem wir ein wenig durch die kleine Stadt am Meer geschlendert waren, ging es auch schon aufs Boot. Ich war von Anfang an skeptisch, wie das so mit meinem Magen verläuft, deshalb hatte ich aber auch vorher schon eine Reisetablette genommen. Auf dem Hinweg hatten wir den Wind im Rücken, da waren die Wellen in Ordnung. Nach einer 2 stündigen Fahrt waren wir zum einen kurz vor der Küste des Cape Cods, zum anderen aber auch endlich bei den Walen angekommen. Das war schon faszinierend, 5 Wale haben wir insgesamt gesehen, darunter eine Mama mit ihrem Baby Wal. Das war eines meiner Highlights, das ist extrem selten, dass man so etwas sieht, meinten unsere Tourführer. Zum Schluss tauchte ein Wal auch einfach direkt neben unserem Boot auf, aber wirklich direkt, mit der Schnauze voran. Nach dem ersten Schreck war das wirklich auch echt mega cool!
Das einzige Problem beim Wale gucken, was ich hatte, war, dass das Boot neben dem Wal immer angehalten ist und dann krass geschaukelt hat, tat meinem Magen nicht gut, und er gab mir zunehmend mehr zu verstehen, dass es langsam am Limit war. Ich will nicht sagen, dass ich froh war als es dann zurück ging, aber doch, irgendwie war ich es schon :D Die Rückfahrt verbrachte ich dann im Liegen. Stehen ging nicht lange und sitzen auch nicht so richtig. Also lag ich im Innenraum des Bootes auf dem Boden in einer Ecke, weil die Sitze alle schon mit seekranken Mitreisenden belegt war - immerhin war ich nicht alleine.
Am Land angekommen, war ich echt erleichtert, kein Schwanken, keine Übelkeit, alles Gut.
Abends übernachtete dann Katharina dann mitsamt Hund bei uns, weil sie sich zu Hause allein in dem Haus nicht richtig wohl fühlte.
Sonntag ging es dann für Jonas und mich bei 32 Grad nach Boston. Kurzgefasst: wir haben viel geschwitzt, sind viel gelaufen und haben viel Spaß gehabt. Das Highlight war mein ''Frühes Geburtstagsgeschenk" für ihn: Sonntag Nachmittag gab es ein Spiel der Boston Red Sox! Im  Fenway Park angekommen war die Stimmung total super und nach einer Weile verstand ich sogar die meisten Regeln einigermaßen. Am meisten hat uns allerdings immer die Einlaufmusik der Spieler gefallen, die war ganz schön lässig teilweise :D
Ich wusste ja, dass ein Baseballspiel 3-4 Stunden dauern kann, dieses war nach 5 Stunden immer noch nicht vorbei. Irgendwann konnte ich Jonas dazu bewegen doch etwas vorher zu gehen (was üblich ist, nach 4 Stunden gingen die ersten und es wurde immer leerer im Fenway Park). Am Ende verloren die Red Sox mit 7:6 gegen Baltimore.
Montag bis Donnerstag musste ich regulär arbeiten, da lernte Jonas dann gleich mal die Jungs kennen, die ihn sofort ins Herz schlossen. Da musste er mit in den Pool springen, Minecraft oder Mario Cart spielen und sich natürlich um Charlie kümmern. Es gibt durchaus Schlimmeres, würde ich meinen. Wir gingen zu Five Guys mit den Jungs und zur Cheesecake Factory ohne die Jungs - von beidem war Jonas mehr als begeistert. Zwischendurch wurde natürlich auch immer Fußball geguckt, Jonas hatte von der Deutschlandfahne bis zur Blümchenkette alles dabei (die Jungs hatten ihren Spaß daran).
Und dann war es endlich soweit: WELCOME TO MIAMI!!
Ab ging's früh morgens mit dem Flieger Richtung Florida. Schnell war nach der Landung der Schlafmangel vergessen und nachdem wir an unserem Hotel in Miami Beach am South Beach angekommen waren, ging es ruckizucki runter zum Meer. Die Sonnencreme hatten wir leider vergessen.. Bei mir ging es auch so, ich war ja schon ordentlich vorgebräunt. Jonas hatte da am Ende des Tages so seine kleineren Problemchen. Aber es war echt ein Traum über den Ocean Drive zu gehen und danach in das türkise Meer zu laufen - einmalig!
Am Abend gingen wir dann noch bis zur untersten Spitze von Miami Beach runter, von der man eine super Sicht auf den Hafen von Miami hatte und natürlich den gesamten Strand runtergucken konnte! Ein anrollendes Gewitter konnten wir auch beobachten. Jonas versuchte, davon Fotos zu machen - ist leider wirklich überhaupt gar nichts geworden :D
Am Samstag morgen ging es Richtung Everglades. Jonas war relativ angeschlagen in seiner Freude wegen seinem Sonnenbrand und er tut mir ein wenig leid, denn ich redete in einer Tour davon, dass ich auf alle Fälle einen Baby-Alligator halten wollte.
In den Everglades angekommen, saßen wir dann auch bald auf dem Airboat. Jonas litt richtig in der Sonne und das tat mir echt leid, aber gleichzeitig hab ich mich doch gefreut - war eine etwas zwicklige Situation. Aber dann kam unsere Rettung: mitten in den Everglades kam ein kleiner Regenschauer und danach war Jonas abgekühlt genug und hatte wieder gute Laune. Puh Erleichterung ging durch mich durch. Die Laune wurde schnell noch besser, als wir den ersten Alligator sahen. Das war schon was ganz Besonderes.
Das war dann allerdings auf der Tour der einzige, danach sah man nur äußerst komische Vögel und Schildkröten. Am Camp angekommen, ging es weiter zur Alligatorshow, wo uns der Unterschied zwischen Alligatoren und Krokodilen erklärt wurde. Und am Ende durfte man endlich ENDLICH den Baby-Alligator halten. Ich konnte in der Schlange schon kaum aufhören zu grinsen und als ich ihn dann halten durfte, ging bei mir gar nichts mehr, so gefreut hab ich mich schon lange nicht mehr. Der Busfahrer guckte sich das alles an und meinte zu mir ''Next Pose! Next Pose! Like a Model!" War mir dann doch etwas unangenehm und suspekt aber nun gut. Jonas und ich gingen noch ein wenig durch den Park und guckten uns die Alligatoren an und dann gings auch schon wieder Richtung Miami zurück.
Nachmittags gingen wir zur Lincoln Road, wo man sehr gut einkaufen kann (ja es wurde mir mal wieder zum Verhängnis, aber die Sachen waren einfach echt schön). Wir haben noch nie so viele Luxus Autos wie in Miami gesehen: jedes zweite Auto, dass an uns vorbei fuhr war ein Mustang. Ab und an kam dann mal ein Lamborghini oder ein Ferrari um die Ecke (gerne mal in gold) und Oldtimer waren auch vorhanden. Generell geht es in Miami sehr ums gesehen werden, so kam es mir zumindest vor. Und es gibt doch sehr viele äußerst kräftige dunkelhäutige Damen, die mit unter einfach mal nur ein Netzkleid mit knallpinken Bikinis drunter trugen, da musste man sich erstmal daran gewöhnen :D Am Ende machten wir uns einen Spaß daraus, wie viele Männer mir hinterher guckten, ich weiß nicht was da los war (nein ich trug kein Netzkleid) aber ich glaube, so machen die das einfach in Miami. :D
Abends ging es dann nochmal zum Strand und wieder konnten wir ein dieses mal noch größeres Gewitter heranziehen sehen.
Am nächsten Tag hatten wir nur noch den Vormittag bzw Mittag Zeit und gingen nochmals zum Strand und danach ging es ab zum Flughafen, wo sich der Taxifahrer richtig doll über mein Trinkgeld am Ende gefreut hat, das war schön anzusehen und das obwohl es ''nur'' 7 Dollar waren. Das Taxi war für die Strecke aber auch einfach nur richtig billig..
Im Flughafen wollten wir dann einen Platz finden, wo wir Fußball gucken konnten. Mit dem iPad ging es nicht, iPhone scheiterte auch, so fanden wir uns irgendwann vor Fernsehern an einer Bar wieder, wo langsam immer mehr Fans sich einfanden. Tragischerweise war das das größte Public Viewing, das ich hier in den Staaten hatte. Alle fieberten mit und als dann endlich ''mein'' Mario das Tor schoss, jubelten die einen und verzweifelten die anderen. Spielschluss: DEUTSCHLAND IST WELTMEISTER!!
Und was machen Herr Wehbrink und ich? Wir steigen direkt danach ins Flugzeug. An diesem Moment wünschten wir uns, statt in Miami in Deutschland zu sein. Das war aber auch der einzige. Stolz wurde der deutsche Pass gezeigt und wir feierten uns ein wenig selbst.
Im Flugzeug muss man noch eine Geschichte erwähnen. Am Ende des Fluges meinte Jonas seine Kamera herauszuholen. Ich saß am Fenster. Ich hatte gefühlte 50 Mal die Kamera im Gesicht und ich durfte mich dann natürlich auch nicht bewegen. War sehr nett Jonas, wir hatten das Thema ja bereits :D
Heute am Montag war dann der letzte Tag. Die Jungs waren traurig, dass Jonas gehen musste und ich war es auch.. Abends ging es zum Flughafen und nach tränenreichem Abschied und ein wenig Tränen auf der Autofahrt, kam ich nach Hause und musste Hugh erstmal in den Arm nehmen, der hatte nämlich auch geweint. Dann sagte ich Nate gute Nacht und auch der hat angefangen zu weinen. Sie hätten Jonas lieber noch länger hier behalten.. Wer hätte das nicht!
Aber zum Schluss: Wir sind nicht zusammen, wir sind gute, wenn nicht sogar beste Freunde und das ist gut so :) Ich habe die 10 Tage hier mit ihm wirklich genossen und es war schön ein wenig Heimat hier zu haben.. 2 Monate bis ich nach Hause komme. Das sind 8 Wochen oder auch 64 Tage. Ich freue mich!
Aber erstmal freue ich mich jetzt auf den einen Tag mit Julia, den ich mit ihr in Boston verbringen darf!! 20 Tage noch!!!
Und damit gute Nacht aus Amerika! :)












Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen