Sonntag, 5. Januar 2014

Tom, Silvester und wieder folgt ein Abschied..

Noch drei Stunden, noch zwei, noch eine, im Auto, am Flughafen, ich konnte kaum noch stillstehen. So tigerte ich vor dem Ausgang herum und hielt Ausschau. Die Anzeige zeigte ''landed'' an, eine SMS kam rein ''Einer von uns beiden ist gerade gelandet. Und du bist es nicht.'' Ich will gar nicht sagen, wie aufgeregt ich war, mir war richtig schlecht. Und dann plötzlich grinst mich ein bekanntes Gesicht an. Ich hab ein paar Sekunden gebraucht bis ich das voll und ganz realisiert habe. Dann bin ich losgerannt und wurde endlich ganz fest in den Arm genommen. Dann brach es auch schon aus mir heraus und ich dachte, ich müsste vielleicht doch  nicht weinen, pustekuchen. So viel Freude aufeinmal war kaum zu ertragen. Tom war reichlich mitgenommen und man sah ihm die Müdigkeit an. Als wir seinen Retrokoffer dann entdeckten, der leider den Flug bzw die Flüge nicht ganz so heil überstanden hatte (die eine Schnalle schloss nicht mehr so richtig) gingen wir auch schon zum Auto. Zum Glück war es noch  mild von den Temperaturen, so war es nicht zu krass für den California Boy. Hier bei den DiMarcos angekommen, wurde er erstmal von allen begrüßt, am herzlichsten von Charlie. Wer hätte das erwartet :D
An dem ersten Tag war nicht wirklich was mit Tom anzufangen, überall pennte er ein :D Aber es war unheimlich schön jemanden von zuhause hier zu haben und so genoss ich von Anfang an jede Sekunde mit ihm.
Aber wir haben ja nicht nur geschlafen hier. Am nächsten Tag fuhren wir zum Meer. Manchester-by-the-sea war unser Ziel. Es war wunder wunderschön obwohl es so kalt war.. Und hätten wir einen Eimer dabei gehabt, wäre das vermutlich Toms Highlight gewesen. Muscheln sammeln in Perfektion, Stundenlang kann er sich damit beschäftigen, es war einfach so herrlich. Nach unzähligen Fotoaktionen ging es dann weiter Richtung Mall, ein wenig Shopping war auch drin :) Und danach ging unser Weg zur Cheesecake Factory. Ich konnte Tom davon überzeugen, dass 20 Minuten Wartezeit sich dann doch gelohnt hatten! Er lies sich seinen kleinen Rest noch einpacken, es ist einfach so lecker, da ist einem egal wie dumm einen der Kellner anguckt :D Dieser besagte Rest wurde dann auch abends bei einem Film genüsslich verspeist.
Die nächsten Tage blieben wir zuhause, am 30. wollten wir eigentlich nach Boston, sollten dann aber auf die Jungs aufpassen. Das war auch kein Problem, sie haben Tom sofort in ihre Mitte aufgenommen und die 4 hatten reichlich Spaß zusammen.. Manchmal denke ich, für drei Jungs wäre ein männliches Au pair manchma vielleicht gar nicht schlecht. Aber ich gebe ja auch mein Bestes :D Dass Tom ein Händchen für Kinder hat wurde deutlich, es war schön zusehen wie alle glücklich waren, dass er hier war :)
Am 31. ging es dann nach Boston zum Basketballspiel in den TD Garden. In einem Wort: atemberaubend. So etwas hab ich noch nie gesehen, es hat so unglaublich viel Spaß gemacht!! Und wer fängt ein Shirt von den Celtics? Herr Nagel. Wer sonst. Er schob es darauf, dass die Werferin seinen Blick eingefangen hatte und sofort hin und weg war und sich deshalb für ihn entschied. Ich denke, es war die kleine Lücke durch die leeren Sitze vor uns. Aber wer weiß das schon :D Er hat es, er wollte es mir geben, aber das kam nicht in Frage. Lustig ist hierbei, dass das Shirt in XL ist - ein halbes Zelt. Willkommen in Amerika die gefühlte hunderteinundzwanzigste :D Am Ende war es so so so unglaublich knapp, die Celtics haben mit einem Punkt verloren.. Aber es war trotzdem ein einmaliges Erlebnis :)
Danach ging es in die völlig überfüllt T . Wir wollten nach Boston hineinfahren. Dort angekommen, habe ich Tom meine bisherigen Lieblingsplätze gezeigt. Die Temperaturen sanken so langsam, und da sah man wie sehr Californien ihn mit Temperaturen verwöhnt. Zack wurde die Kaputze aufgesetzt. Ich sollte meine dann auch aufsetzen. Ist ja peinlich, wenn man sieht was er für ein Weichei ist. :D Seine Hände rissen stellenweise vor Kälte auf.. Und mir machte der drohende Schneesturm ein wenig Sorgen, nicht dass er noch als Eisstatue enden sollte. :D
Als wir zuhause waren entschieden wir uns dagegen nochmals nach Boston reinzufahren und für einen gemütlichen Silvester abend, mit einer Fotoaktion. Jede halbe Stunde bis Stunde ein Foto und so lange wachbleiben wie geht. Das Endergebnis könnt ihr euch unten angucken. Ist recht gelungen bis unterhaltsam würde ich sagen, nach 12 Uhr gings bergab :D Auch war es das ruhigste Silvester dass ich je hatte, hier in den USA ist knallern und böllern verboten, deshalb hörte man nur vereinzelt von ein paar Feuerwerken, gesehen hat man nichts. Auch mal eine Erfahrung :D
Am 1. wurde erstmal das Schlafdefizit nachgeholt und der Tag wurde mit einer Folge der ??? angefangen, vielleicht waren es auch zwei.. oder drei. :D Langsam rückte der Abschied immer näher, noch zwei Tage, noch einer. Und dann war es plötzlich Donnerstag Nacht. Wer mich kennt wird wissen, was ich gemacht habe: natürlich hab ich geweint.
Am Ende war es kurz davor das Herkules uns alles erschwerte, wir wurden ganz schön eingeschneit, bis zu den Knien geht der Schnee teilweise. So viel innerhalb von anderthalb Tagen, das fasziniert mich echt. Toms Flug wurde nach hinten verschoben, wir brachten ihn zu einer Busstation wo ein Bus ihn zum Flughafen bringen sollte, das war uns sicherer. Lauren wartete im Auto, ich ging mit rein. Dann kam das schwere, Tschüss sagen, umdrehen gehen. Ich hab drei Anläufe gebraucht um das zu schaffen. Tür hinter mir zu,  noch zwei Mal unter Tränen gewunken. Es war so unglaublich schwer.
Und zum Schluss muss ich euch noch mitteilen, dass sich eine weitere Tür geschlossen hat: Tom und Ich sind kein Paar mehr. Die Distanz, die Gefühle alles spielt zusammen. Wir versuchen es auf Freundschaft runterzubringen und sind wohl auf einem guten Weg. Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich immer eine neue. Take a Chance, Move on. Aber es ist trotzdem verdammt schwer. Ich leide momentan ein wenig an Heimweh und fühle mich alleine. Lauren und Stephen sind nicht da, so bin ich alleine mit den Jungs.. Es ist schwer momentan. Ich hoffe wirklich, dass das freundschaftlich klappt, wir sind uns beide immer noch sehr sehr wichtig und wir wollen uns nicht in unseren Leben  missen müssen. Wir waren so lange befreundet, ich bin ganz zuversichtlich, dass das was Großes wird :)
Da es abzusehen war, dass es wahrscheinlich nicht als Paar weitergeht und ich mich in den letzten Wochen schon ein wenig daran gewöhnen konnte, fällt es mir momentan nicht sooo schwer. Es war einfach so unheimlich schön, ein Stück Zuhause hier zu haben, jemand, der die ganze Zeit da war, der mir vertraut war. Aber jetzt heißt es stark sein, so viel erleben wie möglich, sich ein wenig ablenken und in den Schnee rausgehen mit den Jungs. SJ ist sehr sensibel und sagt mir an dem Tag des Abschieds ''Hannah I just wanted to ask you one question: are you ok? I heard what happened. Just remember there are many fish in the ocean. It's easy for you. You're gorgeous. For the men it's hard. You can pick whoever you want. Remember: this is your family now'' Ich war kurz vorm weinen, mal wieder. Aber ich bin auch froh so wunderbare Jungs um mich zu haben :)














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